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Interview mit Uwe Degenhardt, Sicherheitsexperte im Web: »Es ist sicher, dass nichts sicher ist«
»Viele Menschen sind sehr unvorsichtig im Netz unterwegs« warnt Uwe Degenhardt. Deswegen braucht das Internet Menschen wie ihn: Er schützt die von ihm gehosteten Online-Shops, Websites und Blogs und weiß im Fall eines Angriffs, wie er diesen abwehren kann.
»Vielleicht können wir in einigen Jahren in das Internet nur noch über Zugangskontrollen gelangen.«
Uwe Degenhardt ist jemand, der seine Leidenschaft nicht nur zum Beruf gemacht hat, sondern sie ist ihm gewissermaßen zur Berufung geworden. Zeigt das Internet seine hässliche „Fratze“, nimmt er es sportlich und tüftelt so lange, bis er das Problem gelöst hat. Er ist das ganze Gegenteil von einem blassen Nerd, man sieht seinen Händen an, dass sie zupacken können. Viele der von ihm verwendeten Server stellt er selbst zusammen: »Die passen wie ein Maßanzug«.
Er weiß genau: Wer einen eigenen Online-Shop betreibt und wirtschaftlich davon abhängig ist, dass die täglichen Bestellungen ordnungsgemäß abgewickelt werden können, kann es sich nicht leisten, dass dieser von den Kunden nicht erreicht werden kann.
Die Palette der Angreifer reicht von sogenannten »Skript-Kiddies«, die einfach ausprobieren, was sie alles schon können bis hin zu professionellen Hackern. Es gibt Banden, die international agieren und über interkontinentale Netzwerke miteinander verbunden sind, berichtet der Fachmann. Selbst NSA, CIA oder BND versuchen, dort Leute einzuschleusen, um verdeckte Ermittlungen aufzunehmen.
Zwar vermutet Uwe Degenhardt nicht hinter jeder Handlung im Netz böse Absichten, doch er ist sich sicher, dass künftig in Punkto Sicherheit noch viel getan werden muss.
Jede Wohnung und jedes Haus wird selbstverständlich mit Schloss und Riegel gesichert, nur für das Internet gilt das noch nicht. »Vielleicht kommen wir in ein paar Jahren nur noch über eine Zugangskontrolle ins Netz«, mutmaßt Degenhardt. Das Bewusstsein für die Gefahren, die im Netz lauern können, nimmt glücklicherweise zwar stetig zu, reicht aber keineswegs aus. Neben Viren, Trojanern und Malware lauern allerdings auch Gefahren in Chatrooms oder Online-Spielen, besonders wenn Kinder in ihnen unterwegs sind.
Trotz allem ist die Begeisterung von Uwe Degenhardt deutlich zu spüren: Immerhin konnte er bereits 1994 den ersten Browser (Netscape) bewundern. Er erinnert sich genau an den ersten Klick auf einen Hyperlink: »Das war einfach genial!«
Zu dieser Zeit war Degenhardt bei Siemens beschäftigt. Er kümmerte sich darum, dass die rund 7500 Vertriebler des Unternehmens mit den nötigen Informationen versorgt wurden. So wurde beispielsweise das Handbuch für den Vertrieb recht innovativ in HTML verfasst und verteilt.
Zwei Jahre später baute er ein Informationsmanagement von Siemens mit auf und erstellte für die Mitarbeiter ein Newssystem, das bereits über dynamische Webseiten verfügte. ColdFusion und PHP kannten damals (1997) nur wenige, trotzdem sorgten diese Computersprachen dafür, dass die Mitarbeiter schnell auf alle benötigten Informationen zugreifen konnten und diese nicht mehr auf Papier gedruckt und verteilt werden mussten.
Uwe Degenhardt lernte HTML, PHP und Javascript, kniete sich in die Tiefen von ColdFusion und entdeckte den Nerd in sich.
Im Jahr 2000 machte Uwe Degenhardt seine Leidenschaft endgültig zum Beruf und startete mit seiner eigenen Firma, die er SD Solutions nannte. Gemeinsam mit mehreren Partnern stellte er u.a. Server auf, damit andere ihre Webseiten hosten konnten.
»Es war wichtig, schnell zu sein und die Kontrolle über die Server zu behalten, damit die Wünsche der Kunden so schnell wie möglich bedient werden konnten«, erinnert er sich an diese Zeit.
Waren die Server zu Beginn noch bei einem Partner in München-Unterschleißheim untergebracht, kam die Infrastruktur bereits vier Jahre später an ihre Grenzen. Im laufenden Betrieb zog Degenhardt deswegen nach Nürnberg, nachts, wenn die Zugriffe aus dem Web und in das Web am niedrigsten waren. Nach drei harten Arbeitstagen war alles überstanden. Das war die Zeit, in der Uwe Degenhardt mit seinem Partner einen Reserve Proxy installierte und dafür einen dritten Serverschrank aufstellte. Ab jetzt sorgte er selbst für die nötige Security der Websites auf seinen Servern. Die Anzahl der gehosteten Shops und Content Management Systeme (CMS) stieg – und damit nahm auch die Zahl der Angriffe zu. »Schon vor zehn Jahren gab es wöchentliche Angriffe durch diverse Security-Lücken, Viren oder Malware – und jedes Jahr wurden es (leider) mehr«, erinnert sich Degenhardt. Er nahm die Angriffe unter die Lupe und entdeckte, dass er hier seinen Kunden etwas bieten konnte. Inzwischen ist er sich sicher, dass nichts sicher ist. Selbst die NSA nutzt Hintertürchen, die ihr von namhaften amerikanischen HW-Suppliern offengehalten werden.
Deswegen bietet Uwe Degenhardt jetzt mit HACKINGCARE für all diejenigen Sicherheit, die sich auch künftig sicher im Netz bewegen wollen.